Über mich

Schön dass du hier bist und ein wenig über mich erfahren möchtest – das möchte ich manchmal auch. Daher habe ich mir einfach mal ein paar Fragen gestellt und mir, und natürlich auch dir, gleich die Antworten gegeben.

Wer bin ich?

Ich bin der Arve! Der Name „Arve“ ist meiner viertel-finnischen Abstammung geschuldet. Geboren wurde ich 1966 in Frankfurt am Main. Ich bin also ein waschechter Frankfurter Bubb. Allerdings wohne ich schon seit über 25 Jahren am Rande der Wetterau in Büdingen-Düdelsheim. 1992 habe ich meine liebe Frau, treue Spielepartnerin und geduldige Testpielerin Bärbel geheiratet. Das bereue ich bis heute eigentlich immer nur dann, wenn sie mich beim Spielen gnadenlos abzieht. Wir haben zwei Jungs, die mittlerweile aus dem Haus sind – und keine Frage: sie haben eine sehr spielerische Kindheit genossen, die nicht ganz ohne Spuren geblieben ist …

Was arbeite ich im „wirklichen“ Leben?

Ich bin studierter Kommunikationsdesigner und arbeite seit vielen Jahren als Art- und Kreativ-Direktor mit tollen Kolleg:innen in einer Full-Service Werbeagentur in Frankfurt am Main. Und ja, ich muss gestehen, ich liebe meinen Job, denn eigentlich mache ich dabei das Gleiche wie beim Spiele erfinden: ich entwickle Konzepte und realisiere Ideen. Nur stören auf der Arbeit manchmal die Kunden ;-) Ab und zu kann ich auch mein „spielerisches“ Wissen bei einem Gamification-Projekt einbringen. Das ist dann doppelter Arbeits-Spaß.

Seit wann spiele ich eigentlich?

Gespielt wurde in meiner Familie, seit ich denken kann. Neben Schach (da war schon immer misserabel), Backgammon, Kalaha, Halma, Malafitz, Master Mind und anderen Klassikern kam natürlich auch Monopoly, Das Spiel des Lebens (da war ich noch sehr klein), Kniffel (endlose Abende) und Canasta (sehr lange Abende) auf den Tisch. Auf der anderen Seite gab es bei uns zu Hause auch visuell sehr ansprechende Spiele wie Varianta, Orion, Avalanche, das Legespiel Contact oder das „Wolkenkuckuckshaus – House of Cards“ von Charles Eames.

Begeisterter Brettspieler bin ich seit meinem 20. Lebensjahr, als ich auf einer Freizeitfahrt Guido Eckhof kennengelernt habe. Guido war schon damals ein leidenschaftlicher Spieler und hatte einen kleinen Spieleladen in Frankfurt. Logischerweise hatte er für die Freizeit-Woche eine große Kiste mit Spielen dabei – vorwiegend Titel aus dem Ausland. Es war ja schließlich noch die „pre Catan Ära“. Die Spieleabende waren ein absolutes Highlight – ich war total geflasht, es war eine Offenbarung! Zurück zu Hause, war ich nicht nur Guidos bester Kunde, wir sind seitdem auch sehr gute Freunde.

Wie kam es dazu, dass ich Spieleautor wurde?

Als „homo ludens“ mit Ideen und dem Drang zur (visuellen) Gestaltung war es fast schon Prophezeiung, dass ich irgendwann vom passiven Spieler zum aktiven Spieleentwickler mutieren würde. Auch hier war mein Freund Guido eine Inspiration. Guido hatte schon immer Spiele erfunden und mich an seinen Entwicklungen teilhaben lassen. Ich war Testspieler und habe für den einen oder anderen Prototyp die gestalterische Umsetzung gemacht. Dann begann ich an eigenen Konzepten zu arbeiten. Das war Mitte der 1990er Jahre. Zu dieser Zeit hatte ich auch rege Beziehungen zu dem Verlag „Welt der Spiele“. Für Welt der Spiele habe ich im Bereich Corporate Design gearbeitet sowie Spiele und Rollenspielbücher gestaltet. Mit WdS hatte ich dann auch meinen ersten Vertrag – für ein Kartenspiel mit dem Titel „Mutation“. Allerdings kam es nie zu einer Veröffentlichung. Welt der Spiele musste 1998 Konkurs anmelden. Das Spiel wurde dann Teil meiner Diplomarbeit als Kommunikationsdesigner und war das letzte Spiel, das ich seinerzeit entwickelt habe. Nach Beendigung meines Studiums habe ich mich vorwiegend um Familie und Beruf gekümmert. Natürlich habe ich weiterhin fleißig gespielt.

Ab dem Jahr 2000 habe ich angefangen, aktiv Musik zu machen – eine weitere Leidenschaft, die mich mein Leben lang begleitet. Ende 2011 ging mein letztes Bandprojekt (Cosmorouge) auseinander und es gestaltete sich schwierig, gute neue Musiker für eine Band zu finden. Das war der Zeitpunkt, als ich mich entschied, die Musik mehr oder minder an den Nagel zu hängen und Spieleautor zu werden. Dass es dann allerdings so schnell zu ersten Erfolgen und Veröffentlichungen kam, hätte ich nie zu träumen gewagt. An dieser Stelle möchte ich einen ganz großen Dank an Christwart Conrad richten. Sein „Grundlagenseminar für Spieleautoren“ hat nicht nur mir geholfen das Spieleautorenhandwerk zu verstehen und zu lernen. Ich lege die „Conrad-Schule“ jedem angehenden Spieleautor ans Herz.

Welche Spiele spiele ich besonders gerne?

Rückblickend auf die frühe, familiäre Prägung stehen bei mir Karten- und Würfelspiele sowie taktische und (semi)abstrakte Spiele im Vordergrund. Ein weiteres prägendes Spielerlebnis war sicherlich die erste Partie Cosmic Encounter – natürlich in der originalen EON Version. Cosmic Encounter gehört noch heute zu meinen Evergreens und ist für mich der Inbegriff eines guten Spiels. Generell mag ich Spiele, die etwas mit dem Menschen machen: Spiele, die Emotion, Interaktion und Kommunikation anfeuern – gerne auch bis hin zum Chaos, sowie Spiele, die konstruktives Denken, kreatives Handeln und flexibles Planen fordern. Außerdem müssen Spiele für mich einen visuellen und grafischen Reiz haben. In Anbetracht dieser Kriterien spiele ich eigentlich alles gerne. Dabei ist mir egal, ob es sich um Kinder-, Fun-, Party-, Familien-, Kenner-, Experten- oder sonstige Spiele handelt.

Was fasziniert mich am Spiele entwickeln?

Als Spieleautor fasziniert mich einerseits das Finden und Entwickeln von Ideen und Lösungen: wie kann ich ein Thema, einen Handlungsmechanismus oder komplexe Vorgänge in ein einfaches, spielerisches und unterhaltsames Aktionssystem umsetzen. Auf der anderen Seite spielt für mich auch immer eine ästhetische, dem Thema und dem Spielmechanismus gerechte visuelle und haptische Umsetzung eine große Rolle.

Ein Spiel zu entwickeln ist meistens ein ziemlich langer und spannender Prozess, bei dem ich als Autor jedes Mal sehr viel lerne – über mich, über meine Mitmenschen und auch für meinen Job. Und nach einer Veröffentlichung, ist es eine unbeschreibliche Freude zu sehen, wie andere Menschen mit meinem Spiel eine fantastische Zeit haben.

Das ist worum es geht!


… und ein Bild von mir gibt es auch noch.

Arve D. Fühler, 2022